Review by M.F./Black online link

Nach der Kollaboration mit ZEV liegt endlich wieder ein neues Vollzeit-Werk von HERBST9 vor, denn das letzte Album reicht ja nun schon drei Jahre zurück. Doch die lange Wartezeit hat sich mehr als gelohnt und mit „The Gods Are Small Birds, But I Am The Falcon“ schwingt sich ein Nachfolger zu neuen Höhen auf, der konsequent den auf „Burial Under Time And Sand“ eingeschlagenen Weg fortsetzt.

Unterschwellig grollende Drones, subtile Tribal Rhythmen und orientalisch anmutende Melodiefragmente verdichten sich hier zu einem rituellen Soundtrack, dem die Kraft innewohnt, sich zur völligen Trance zu steigern. Gemessen am regulären Dark Ambient-Standart passiert im Hintergrund bei HERBST9 nämlich wesentlich mehr und insbesondere fallen diesmal die vielen verfremdeten Stimmsamples ins Gewicht, die mit ihrem ständigen zischeln und wispern eine bedrohlich-düstere Atmosphäre von Opfer-Zeremonien oder anderen rituellen Handlungen entstehen lassen. Bei intensiven hören wird man unweigerlich in den Sog des Albumflusses hineingezogen, welcher zwar nach rund einer Stunde zu Ende ist, aber man danach wie unter Zwang wieder die Play-Taste drückt. Thematisch beschäftigten sich HERBST9 wie schon beim Vorgänger-Album mit der Assyrischen und Asiatischen Mythologie, eine Kenntnis von der Materie aber keine Voraussetzung zum Verständnis bzw. Hörgenuß ist, da das Album mit seinem geheimnisvollen Sound auch so für sich alleine funktioniert. Unnötig zu erwähnen, das man HERBST9 und das Label am besten mit einem Direktkauf über www.loki-found.de unterstützt. (M.F.)

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